Gender/ restriktive Geschlechterrollen
Praktizierende, die Präventions- und Rehabilitierungs-Prozess begleiten, stellen immer mehr fest, dass sowohl bei Frauen als auch bei Männern den persönlichen Geschlechtervorstellungen eine große, bisher weit unterschätzte Bedeutung zukommt, wenn sie sich extremistischen Organisationen und Lebensstilen zuwenden. Traditionelle Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder, Sexismus und Homophobie sind emotional tiefgehende Kernelemente von extremistischen Ungleichheitsideologien; und sie sind hoch-affektive Triebfedern von Hass- und Gewaltstraftaten (z.B. gegen homosexuell lebende Menschen sowie sexuell selbstbestimmte Frauen). Jedoch mögen die Gender-Strukturen innerhalb extremistischer Organisationen, gerade für Frauen, mitunter auch emanzipatorische Angebote enthalten, sodass restriktive und emanzipatorische Gender-Aspekte in einer komplexen Kombination vorliegen.
Im Folgenden werden Erzählpassagen aufgeführt, in denen auf die persönlichen Geschlechtervorstellungen und ggf. deren sexistische und homophobe Färbung Bezug genommen wird.